Fontane ist Kult. Wo der Dichter in Brandenburg einst Station machte, wird er heute stolz zitiert: in Ortschroniken, Reiseführern, Hotelprospekten und auf diversen Internetportalen. Die Begeisterung und Bewunderung der Brandenburger und ihrer Besucher für die Wanderungen durch die Mark Brandenburg resultiert aus der Gabe Fontanes, die Geschichte(n) der Mark und der Märker auf der Grundlage akribischer Forschungen und Beobachtungen detailliert und anschaulich zu erzählen.
Der Band Fünf Schlösser nimmt dabei eine besondere Stellung ein, was Fontane in einem Brief an seinen Sohn von 1888 erwähnt: »Natürlich ist es eine Art Fortsetzung zu den ›Wanderungen‹, aber doch etwas anders, und will seinen eignen Weg gehen.«
Mit dem Buch Fünf Schlösser hat Fontane den fünf Herrensitzen und seinen Bewohnern Ende des 19. Jahrhunderts ein literarisches und historisches Denkmal gesetzt. Und zu Beginn des 21. Jahrhunderts, also 125 Jahren nach der Veröffentlichung der Erstausgabe im Jahr 1889, recherchieren wir für unser Buch Fontanes Fünf Schlösser über die Geschichte der Häuser seit Fontane und machen uns auf den Weg, die Schlösser aufzusuchen und ihre heutigen Bewohner und Nutzer zu treffen.
Dabei begegnen wir den alten und neuen Märkern des 21. Jahrhunderts mit kritischer Neugierde und dem großen märkischen Chronisten des 19. Jahrhunderts mit freundlicher Skepsis. Wir schreiben, was Fontane in seinen Fünf Schlössern nicht berichten wollte – oder konnte. Wir schließen Lücken in der wechselvollen Geschichtsschreibung der Häuser und ihrer Bewohner. Und zeigen historische wie aktuelle Bilder.
Diese fünf Schlösser sind eine Parabel für die Vergänglichkeit der Dinge – eine Parabel ohne Melancholie, denn die Orte, die wir besuchen, haben nichts von ihrer magischen Anziehungskraft verloren. Mit ihrer spannungsreichen Geschichte faszinieren sie auch heute noch – durch morbiden Charme oder neuen Glanz.
Fontanes Fünf Schlösser. Alte und neue Geschichten aus der Mark Brandenburg
288 Seiten mit vielen Fotos
erscheint im Februar 2017
im be.bra Verlag
Erhältlich zum Beispiel hier bei Amazon
Fontane: Plaue hat das einzig wahre Schloss
„Es handelt sich nicht um eines dieser unzähligen Schlösserbücher mit einer sterilen Auflistung. Vielmehr ist es ein spannendes Werk, mit der nötigen Wissenschaftlichkeit, aber auch viel Unterhaltung.“
Udo Geiseler, Historiker, Märkische Allgemeine Zeitung, 13.03.2017
http://www.maz-online.de/Lokales/Brandenburg-Havel/Fontane-Plaue-hat-das-einzig-wahre-Schloss
Fontanes Schlösser sind wieder in einem Buch vereint
„Rauh und Lorenz veranschaulichen – höchst unterhaltsam und kenntnisreich – Geschichte in Geschichten. Denn in den einstiegen Adelssitzen spiegelt sich wie in einem Brennglas deutsche Historie.“
Der Tagesspiegel, 11. 03. 2017
Faszination von Fontanes Schlössern
Märkische Allgemeine Zeitung, 17.02.2017
http://www.maz-online.de/Lokales/Oberhavel/Faszination-von-Fontanes-Schloessern
Philosopierender Landmann und moderner Don Quichotte
Märkische Allgemeine Zeitung, 21.08.2017
Vorwort
Hoppenrade
Das zauberhafte Schloss
»Niemand aber kam, uns zu begrüßen«
Empfang in Hoppenrade
Drei Hochzeiten und ein Duell
Die fabelhafte Krautentochter
»Die Russen kommen!«
Das Gedächtnis von Hoppenrade
Konsum, Kneipe, Klub und Künstler
Das Schloss als Volkseigentum
Filme, Feste und Herr Fehsenfeld
Die Rettung des Schlosses
Partyraum oder Patronatskirche?
Die Zukunft der Schlosskapelle
Liebenberg
Das mondäne Schloss
»Hinter uns ist noch ein Schloss«
Ein Argentinier in Liebenberg
Hier jagten Kaiser, Göring und Ulbricht
Wildbeobachtung mit einem Olympioniken
»Fatale Dinge«
Fontane und Philipp zu Eulenburg
Fürstendämmerung
Der Kaiser und die »Eulenburg-Affäre«
»Deutschlands Sein oder Nichtsein«
Verstrickung und Widerstand
Von blaublütigen Fürsten zu roten Genossen
Liebenberg als »Volksgut«
Irrwege und Leuchtfeuer
Der Liebenberger Weg
Plaue
Das morbide Schloss
»Fontane war Dichter, kein Historiker«
Der Schloss-Experte
»Unter Plaues ewig blauem Himmel«
Fontane bei Wiesike
Kein Zaun, nirgends
Der Schlosspark sind wir
Nicht nur Rauputz und Russisch
Zwischen Enteignung und Versteigerung
Kapital und Kunst
Keuchels Schlosskonzept
Quitzöbel
Das verfallene Schloss
Umschau halten
Fontanes Kirchturm
»Das gegenwärtige Schloss Quitzöwel«
War Fontane im Haus?
Freibier, Feuerwerk und ein Vortrag
Dorffest in Quitzöbel
Am Schreibtisch der Gräfin
Schüler und Lehrlinge im Schloss
Die unverwirklichte Vorstellung
Der Schlossherr
Dreilinden
Das verschwundene Schloss
Ein geheimnisvoller Gedenkstein
Kisos Revier
»Lobposaunung und Liebedienerei«
Die märchenhafte Tafelrunde
Die Geschichte eines angekündigten Unglücks
Der »Rote Prinz« und seine »Soldatenfrau«
Was vom Schlosse übrig blieb
Die Abrissakte
Epilog
Anhang
Die fünf Schlösser – eine Übersicht
Karte
Anmerkungen
Literatur und Quellen
Abbildungsnachweis
Danksagung